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130 Jahre Künstlerkolonie Ahrenshoop

Wird der Ort Ahrenshoop an der Küste von Mecklenburg-Vorpommern trotz der Überbauung und der Ignoranz gegenüber den Künstlern der Gegenwart Anziehungspunkt für Künstler bleiben? Das malerische Licht lockt nach wie vor die Maler an die Ostseeküste, jedoch hat sich das Erscheinungsbild radikal verändert.

Wird nur das künstlerische Erbe erhalten? Wie präsentiert die Gemeinde ihre Identität für die Künstler von heute?

Weit aufs Meer hinaus fällt der Blick. Die Landschaft hat sich verändert. Das Meer nagt gewaltsam am Hohen Ufer.

Ahrenshoop bewahrt den Künstlern der Gründergeneration ein museales Andenken. Der Ort ist ein aufgeschlagenes Bilderbuch der Vergangenheit.

Es ist keine Künstlerkolonie mehr im ursprünglichen Sinne, nur wenige Künstler sind hier noch ansässig. Mit seinen vielfältigen Angeboten zieht es allerdings noch temporär die Menschen an.

Titelbild: „Dorfansicht Fischland“ von S.R. aus DD

Atelier LK unterwegs, Ahrenshoop März 2022

Wolkenschatten

In dieser Form zum letzten Mal machen sich die Teilnehmer meiner Studienreise auf nach Ahrenshoop. Malerei am Meer, durchzogen mit den Grossthemen „Inspiration/ Skizze/ Komposition/ Malerei“…

Paul-Müller Kaempff gilt als Gründervater und prägende Persönlichkeit der Ahrenshooper Künstlerkolonie. Er entdeckte das Dorf mit seinem Kollegen, dem Tiermaler Oskar Frenzel zufällig, als beide 1889 am Hohen Ufer entlang spazierten.

Von ihm ist überliefert, wie sie überrascht und entzückt auf dieses Bild von Frieden und Einsamkeit blickten: „…Überall nur Dünen, Wald und See, nur dieses Dörfchen, dahinter nirgends mehr ein Haus. Und in der Ferne die dunkle Linie des Darß…“ Das war ein Studienplatz, wie er ihn sich immer gewünscht hatte!

130 Jahre später können wir nur noch feststellen, dass dieser Studienplatz systematisch zerstört wurde und wird und dass die Profitgier mehr zählt, als die Möglichkeit am Meer als Maler zu studieren.

Boddenlandschaft, Acryl, Liane Käs, 2020

Anlässlich des 160. Geburtstages und 80. Todestages von Paul Müller-Kaempff zeigt der Kunstkaten und das Hotel Fischerwiege die Ausstellung „Wolkenschatten“. Ansichten einer Landschaft und eines Ortes, die so nicht mehr existieren. Bilder einer anderen Zeit.

Nehmen wir Abschied von diesem einstmals bezaubernden Fleckchen Erde und nehmen Erlebnisse und Erinnerungen aus vielen schönen und besonderen Studienreisen mit!

Schließen wir nun vorerst nochmal das Tor zur Vergangenheit und freuen uns auf erste sonnige Frühlingstage am Meer, zum vorerst letzten Mal auf gemeinsames Arbeiten im Atelier „Strandhalle“ und auf gute Stunden drumherum.

Atelier LK unterwegs, März 2022

Wann beginnt die Dämmerung?

Wenn das Licht des Tages schwindet, ist für einen Spaziergang zwischen Tag und Nacht und Land und Meer noch genügend Zeit. Die Dämmerung beginnt, wenn die die Sonne hinter dem Horizont verschwunden ist.

Unmerklich schleicht sich die Nacht von Osten heran. Vielleicht beginnt die Dämmerung (am Meer zumindest), wenn die Leuchttürme angehen.

Zwischen Meer und Bodden gelegen, sind meine Teilnehmer heute in Ahrenshoop angekommen, um sich einige Tage nur der Aquarell Malerei zu widmen. Wir sind gespannt.

Atelier Liane Käs, Berlin zu Gast in der Strandhalle, Atelier der Kurverwaltung Ahrenshoop im Oktober 2019

Traditionsreiches Ahrenshoop

Auch am 3. und 4. Tag hatte uns die reizvolle Umgebung von diesem schönen Ort voll im Griff. Bei Sonne und blauem Himmel ließen wir uns durch die Museen, Cafés und Restaurants treiben und malten gegen die Zeit an.

Himmelsbeobachtungen im Atelier:

Küstenbetrachtungen zwischen Meer und Bodden:

Reizvolles Wechselspiel der Natur:

Besondere Teilnehmer haben diese Woche bereichert und sind zu wunderbaren Ergebnissen gekommen!

Atelier Liane Käs, Berlin, 2019